- Lesung „Mein Berlin“, Freitag, 18. Januar 2019, 19 Uhr, Gaststätte „Zur Insel“, Schmickstraße 16, Frankfurt-Osthafen
Von vielen Seiten höre ich, Berlin sei nicht mehr das, was es war. Nun, das trifft sicher auf andere Städte genauso zu und im Grunde stört es mich auch nicht sehr, denn – um mich mal selbst zu zitieren – „Ich hab im Herzen drin mein altes, mein Berlin.“

„Mein Berlin“, das waren 22 Jahre Berlin zur Zeit der Mauer. Natürlich kann es so nicht mehr sein. Aber auch Erinnerungen haben ihren Stellenwert für das Bild von einer Stadt. Gerne trage ich meine Mosaiksteine zum großen Bild bei. (Einen kleinen Vorgeschmack hatte ich vor Kurzem schon gegeben: Icke)
Es war mir ein Vergnügen, „Mein Berlin“ in einer Gaststätte vorzustellen, die sich kaum von einer typischen Berliner Kneipe unterscheidet! Nur „Eintracht Frankfurt“ passt nicht so ganz…

Wir waren eine „kleine aber feine“ Runde. Berliner waren auch dabei.


Nach der Lesung haben wir noch ein bisschen Musik gemacht.

Ich hatte ja schon befürchtet, es würde mir so gehen, wie jenem Berliner, den alle seine Freunde im Stich gelassen haben (s. unten). Deshalb meinen Dank an alle, die in der „Insel“ mit mir der „Insel“ Berlin gedacht haben!
Ick wollt‘ mal so richtig feiern,
mal was Größeres anleiern,
und so ha ick alle Freunde injeladen,
hab ’nen Saal reserviert,
und ne Band engagiert,
denn Musik kann ja uff keenen Fall wat schaden.
Aber all die trüben Tassen
ham mich einfach sitzen lassen,
ooch nich eener is zum Feiern hier erschienen.
Der Kellner kiekt janz irritiert,
denn nu isser anjeschmiert,
kann heut‘ Abend keene müde Mark verdienen.
Icke weene keene Träne,
hab ’nen Saal für mich alleene
und ne Band, die feste mit mir feiert,
doch es stellt in dieser Lage
sich janz brennend mir die Frage:
Sind die alle, oder bin nur ick bescheuert?
Ulla Leis / Musenkuss