Wegen eines Konzerts bin ich gestern mit der S-Bahn von Frankfurt nach Kronberg im Taunus gefahren. Ich war sehr überrascht, wie ich dort empfangen wurde – mit Fahnen und einem schier endlos langen roten Teppich!
Wenn eine besondere Schule an einem besonderen Ort ansässig ist, kann sie auch ein besonderes Festival ausrichten. Die Kronberg Academy, eine Akademie für sehr fortgeschrittene, zum Teil bereits preisgekrönte Musiker, hat mit dem idyllischen Kronberg diese Möglichkeit. Denn wo kann schon über mehrere Tage so ein langer roter Teppich ausgelegt werden?
Er führt geradewegs – aber nicht nur gerade sondern auch um die Ecke – zum Ort des Geschehens, in dem mehrere Konzerte stattfinden.
Es ist die evangelische Johanniskirche, ein Bau aus dem 15. Jh.:
Ich sah, dass die Kirche mit ihren Fresken und Grabdenkmälern auch ohne Konzert einen Besuch wert ist. Gleich neben mir verfolgte ein Paar aus Kronbergs Geschichte die teils recht ungewohnten Klänge:
Ich war sehr angetan von der Musik (von Beethoven und von György Kurtág). Zur perfekten und temperamentvollen Darbietung durch die drei Musiker (Steven Isserlis – Violoncello, Jean-Sélim Abdelmoula – Klavier, Mishka Rushdie Momen – Klavier) kam noch eine außerordentliche Akustik, denn ich fühlte mich wie rundum eingehüllt vom Klang.
Leider habe ich keine Möglichkeit, bessere Aufnahmen zu machen. Dies möchte ich nur als schwachen Eindruck von einem starken Ereignis einfügen:
Nach dem Konzert schaute ich mich noch ein wenig in Kronberg um. Ich mied jetzt den roten Teppich. Ich war ja noch von den Klängen aufgewühlt genug. Doch ich bin dem Rot des Teppichs dankbar, dass es mir das Wirken der Kronberg Academy so eindrücklich bewusst gemacht hat.
Zum Abschluss ein wenig Grün…